Sind wir nicht mehr zeitgemäß?                                          Newsletter

Ein cooler Ferientag! "Was wollen wir heute unternehmen?", frage ich gut gelaunt. "Ich will chillen!", kommt fast im Chor die Antwort. Chillen ist gleichzusetzen mit dem Gang in die sozialen Medien. Natürlich war das bei uns nicht so! Faulenzen hieß das damals, und wir haben uns mit Freunden und Klassenkameraden am See und im Schwimmbad getroffen. "Wenn die Schule wieder anfängt, dann könnt ihr gar nichts erzählen!", antworte ich darauf. "Das machen doch alle so!", werde ich belehrt.

"Was macht diese Situation mit mir?" ist wohl eine der Fragen, die ich mir immer öfter stelle. Erstens fühle ich jetzt schon, wie es ist, wenn die Kinder ihr eigenes Leben leben. Denn das, was im Moment passiert, ist die Vorstufe dazu. Schon jetzt habe ich Freiräume, um das zu gestalten, was ich herausbringen möchte. Wie gehen wohl andere Mütter damit um, die nicht gut loslassen können? Kommt es nur dann zu "rapiden Abnabelungsprozessen"? Was damit zusammenhängt: Kann ich meine Kinder so lassen, wie sie sich von selbst entwickeln? Oder muss ich eingreifen? Sollen die Zeiten zum Zocken, fernsehen, auf sozialen Netzwerken eingeschränkt werden? Oder sind das wieder nur Tipps der "Altvorderen", die es auch nicht besser wissen? Ich habe beschlossen, hier nach meinem Gefühl zu gehen. Ja, das bietet den Kindern auf den ersten Blick keine feste Struktur... aber sie lernen so auch, auf ihr Gefühl zu hören. So, wie ich es auch mache.

Drittens: Bin ich dazu da, die Bespaßung für die Ferien zu übernehmen und es den Kindern zu überlassen, sich an den Tagen zu verabreden, wenn wir nicht wegfahren? Und wenn sie es nicht tun, sie dann sie selbst sein zu lassen? In meinen Programmen geht es oft darum ich selbst zu sein. Dazu gehört auch, dass andere sie selbst sein dürfen!

Ich bin so frei!

Andrea